EndoProthetikZentrum (EPZ)

Für Patienten
EPZ
EPZ

Die chirurgische Abteilung des Kreiskrankenhauses führt seit vielen Jahren erfolgreich endoprothetische Operationen durch. Seit 2016 ist das EPZ zertifiziert und wird seitdem regelmäßig auf die qualitativ hochwertige Durchführung der Eingriffe überprüft.

Wir implantieren Endoprothesen an Hüfte, Knie, Schulter und Speichenkopf. Bei uns erhalten Sie eine ganzheitliche Versorgung durch Vorgespräche, Behandlung und Nachsorge.

Wir diagnostizieren, untersuchen und beraten Sie zur Notwendigkeit des Einsatzes einer Gelenkprothese. Wir führen Wechseloperationen bei Lockerung oder Infektion Ihrer Endoprothese und Knochenbrüchen bei einliegender Prothese durch.

Wir führen außerdem die Nachsorge und Weiterbehandlung nach der Operation durch

Vorgespräch, Diagnostik, Beratung
Operation
Nachsorge

Bei der Untersuchung und der Diagnostik werden in einem persönlichen Gespräch mit unseren Ärzten Ihre Beschwerden sowie die Vorgeschichte und der Verlauf Ihrer Erkrankung besprochen. Die Ärzte beraten Sie über die möglichen Behandlungsmethoden und eventuelle Risiken.

Bei einer körperlichen Untersuchung werden die Funktion und das Bewegungsausmaß des Gelenks überprüft. Sofern notwendig werden weitere Untersuchungen wie Blutuntersuchungen oder Röntgenaufnahmen durchgeführt.Vor der Operation werden Sie über die verschiedenen Möglichkeiten der Narkose und die damit verbundenen Risiken sowie die Operationsmethode aufgeklärt.

Operationsablauf
Zunächst wird das Hüftgelenk für den Einsatz des Gelenkersatzes vorbereitet und der verschlissene Hüftkopf entfernt. Heutzutage werden verbreitet gewebeschonende (minimalinvasive) Operationsverfahren angewendet. Minimalinvasiv meint hier aber nicht nur einen kleinen Hautschnitt von ca. 8-15 cm Länge, sondern die schonende Behandlung der Muskeln und Kapsel/Bandstrukturen. Es gibt verschiedene Ansätze und Verfahren, um das Hüftgelenk darzustellen. Es kann von vorne (anterior), seitlich (lateral) oder hinten (posterior) zum Gelenk präpariert werden. Wir verwenden meistens einen sog. anterolateralen oder den anterioren Zugang. Anschließend wird zunächst die Gelenkpfanne präpariert, um eine gute Verankerung der Pfannenkomponente zu erreichen. Mit einer Fräse wird zunächst das Knochenlager vorbereitet und dann eine Titan-Metallschale eingesetzt.

In die Titan-Metallschale wird eine zweite Schale (das sog. Inlay) aus Kunststoff (Polyethylen) oder Keramik eingepasst, als Gleitoberfläche zum künstlichen Hüftkopf. Man muss in jedem Fall individuell entscheiden welche Gleitpaarung für den Patienten am sinnvollsten ist.

Im zweiten Teil der Operation wird dann der Oberschenkel zur Aufnahme des Prothesenstiels präpariert. Hier gibt es verschiedene Modelle, die eine unterschiedliche Präparation benötigen (Kurzschaftprothese oder Standardprothese). Bei der zementfreien Standardversorgung wird der Knochen mit einer Raspel vorbereitet und mit dieser einliegenden Raspel kann ein Probelauf der einliegenden Prothese simuliert werden.

Bei erfolgreichem Probelauf wird dann der endgültige, beschichtete (zum schnelleren Einwachsen) Titanschaft in den Knochen eingepresst.Die Pfanne und auch den Schaft gibt es in verschiedenen Größen und Formen, um eine bestmögliche Passform zu erreichen. Der künstliche Hüftkopf, welcher aus Metall oder Keramik besteht, wird am Ende auf dem Schaft verankert. Diese Kugel artikuliert dann mit dem Inlay der Pfannenprothese.

Mit dem bei uns verwendeten System gibt es mittlerweile seit über 25 Jahren sehr gute Erfahrungen, die in den Prothesenregistern der skandinavischen Länder und in Australien bereits jetzt gut dokumentiert sind. Auch Deutschland wird jetzt ein solches Register eingeführt, an dem auch unsere Patienten teilnehmen. Auch wir verwenden diese lange und gut dokumentierten Implantate, von denen im Durchschnitt nach 15 Jahren über 90% problemlos funktionieren.

Nachdem Sie aus der Narkose aufgewacht sind, werden Sie auf die Station gebracht und noch am gleichen Tag erstmobilisiert. Die Physiotherapeuten und Pflegefachkräfte leiten sie dabei an und stellen Ihnen Hilfsmittel zur Verfügung. Dank unseres Programms „Sofort mobil sein“ liegt die Aufenthaltsdauer bei uns zwischen drei und fünf Tagen. Im Anschluss an ihren Krankenhausaufenthalt, leiten wir Sie in eine Rehabilitationsklinik weiter, in der sie ca. zwei bis vier Wochen weiterbehandelt werden. Es gibt auch die Möglichkeit die Rehabilitation ambulant durchzuführen.

Das Fast-Track Konzept „Sofort mobil sein“ im EPZ Grünstadt

Unser Ziel ist es die schmerzfreie Selbstständigkeit und Mobilität zu erhalten oder sogar wiederherzustellen. Das wird durch einen möglichst kurzen Aufenthalt im Krankenhaus unterstütz. Während eines langen Krankenhausaufenthaltes wird, trotz täglicher Krankengymnastik der Großteil der Zeit liegend und sitzend verbracht. Dies ist der raschen Genesung und Schmerzreduktion nicht förderlich. Im Zeitalter verschiedenster Infektionskrankheiten erhöht sich durch einen langen Krankenhausaufenthalt die Ansteckungsgefahr. Um das Ziel der raschen Genesung zu erreichen versuchen wir in den ersten zwei Schritten unsere Patienten so optimal wie möglich auf die Operation und den Krankenhausaufenthalt vorzubereiten. In den zwei Schritten nach der Operation unterstützen wir unsere Patienten mit individueller Schmerztherapie und intensiver Physiotherapie ihre Selbstständigkeit zu optimieren.

Schritt 1:
Präoperative Vorbereitung beginnt in der Sprechstunde

Der zeitliche Therapieablauf wird Ihnen während der Sprechstunde ausführlich erläutert. Es erfolgt die Entlassung in das häusliche Umfeld mit selbständiger Mobilität an Unterarmgehstöcken inklusive Treppensteigens. Der Beginn der Rehabilitation ist einige Tage später. Die Patienten und Angehörigen können sich auf diese Phase nach dem Krankenhausaufenthalt bis zum Antritt der Rehabilitation vorbereiten.

Schritt 2:
Präoperativer Vorbereitungstag

An einem Freitag vor dem Operationstermin findet ein Vorbereitungstag statt. An diesem Tag erfolgt die ärztliche Aufklärung zur Narkose und zur Operation. Der erste Kontakt mit unserer Physiotherapie erfolgt ebenfalls an diesem Tag. Es können erneut ausführlich Fragen gestellt werden. In diesem Rahmen werden die Unterarmgehstöcke individuell eingestellt und der Umgang geübt.

Schritt 3:
Operationstag und Schmerzkonzept

Die Operation erfolgt nach modernsten Standards mit hochwertigen Instrumenten und Implantaten. Es wird ein Medikament zur Reduktion des Blutverlustes eingesetzt. Zwei medikamentöse Schmerzbehandlungsstandards stehen nach der Operation zur Verfügung. Begonnen wird hiermit am Tag der Operation und es erfolgt eine tägliche Anpassung der Schmerzmittelgabe im Rahmen der Visite. Die erste Mobilisation unter Vollbelastung erfolgt am Nachmittag nach der Operation.

Schritt 4:
Intensive Gangschulung und individuelle Schmerztherapie

Durch tägliche Gangschulung mit unserer Physiotherapie ist es möglich durchschnittlich zwei Tage nach der Operation mit dem Treppensteigen zu beginnen. Wenn reizlose Wundverhältnisse gegeben sind, die Schmerzen mit angepasster Schmerzmitteleinnahme eingestellt sind und die Selbstständigkeit bis zum Treppensteigen erreicht wurde, können Sie entlassen werden.

Endoprothetik Sprechstunde u. Terminvereinbarung
Mi und Do 13 - 16 Uhr
nur nach tel. Anmeldung: 06359 809-245

In den Räumlichkeiten des MVZGL:
Westring 55, 67269 Grünstadt

Wir sind für Sie da!